Schweizer Nationalmannschaft

Schweizer Nationalmannschaft – Kein Grund zum Jubeln

Ein Spielbericht

Die Fussball-Nati gewann ihr erstes WM-Spiel. Grund zum Jubeln hat die Schweiz aber nicht: In weitaus wichtigeren Wettbewerben bricht sie Spiele einfach ab oder will nach eigenen Regeln spielen. Unserem Land droht die Ersatzbank. Die WM ist eine gute Gelegenheit, um komplexe Probleme mit einem Fussball-Vergleich zu tackeln.

Eine korrupte Wahl des Austragungsortes, tausende Erschöpfungstote, offene Homophobie, absolut dekadenter Klimawahnsinn und eine Werbeplattform für die totalitäre Regierung dahinter? Daran findet Operation Libero wenig Feiernswertes. Darum soll es hier auch um ein anderes Thema gehen.

Es geht natürlich um die Schweizer Europapolitik. Warum sonst sollte das eigentliche Thema hinter der Einleitung versteckt sein? Niemand einigermassen Normales findet Europapolitik spannend. Dabei ist das Thema zentral, wenn wir unsere Lebensqualität über die kommenden Jahrzehnte erhalten wollen. Nur gut, kann man mit Fussball-Analogien auch beim trockensten Thema etwas Dynamik ins Spiel bringen. 

Im Zusammenhang mit der Schweizer Europapolitik schwadronieren Europapolitik-Nerds immer wieder über das „institutionelle“ oder „strukturelle“ Problem – und fast niemand versteht, was damit genau gemeint ist. Pelé sei Dank, dass sich die Mauer des Hochschul-Jargons mit einem Fussball-Vergleich einfach umspielen lässt.

Pele

Unentschieden oder Spielabbruch!

Wie steht es also im Spiel Schweiz - Europäische Union? Im Mai 2021 hat der Bundesrat den Ball einfach in die Hand genommen und ist vom Spielfeld gelaufen. Auf dem Weg in die Kabine hat er den europäischen Spielmacher niedergegrätscht. Seither wartet die EU am Spielfeld, während der Bundesrat immer wieder mit dem Ball aus den Katakomben steigt, und so tut, als würde jemand in der Kabine nicht wollen, dass er weiterspielt. Soweit eine spannende Partie. 

Aber warum hat der Bundesrat das Spiel abgebrochen? Die EU will von der Schweiz ein Zugeständnis, das der Bundesrat nicht annehmen kann, ohne dass er Buhrufe von Schweizer Fans riskiert, oder sogar nächste Saison auf die politische Ersatzbank relegiert wird.

Willst du mehr wissen? Zwei wichtige Fragen, zwei wichtige Antworten:

Die EU will von der Schweiz im Grunde drei Dinge wissen: Nach welchen Spielregeln spielen wir? Wer ist Schiedsrichter? Was passiert, wenn es ein Foul gibt? Jedes Spiel braucht seine Regeln, auch das internationale Zusammenspiel.

Der Bundesrat weigert sich aber, auf dem Spielfeld aufzulaufen. Es soll schliesslich nicht der geringste Eindruck entstehen können, dass der Bundesrat sich fremden Richter*innen unterordnet – eine Parole, die seit 30 Jahren den Diskurs in der Schweiz prägt.

Nicht im Sinne einer fremden Autorität, sondern als gemeinsamen Schiedsrichter. Wenn die Schweiz ihre Firmen mit den EU-Unternehmen auf einem gemeinsamen Feld spielen lassen will, dann braucht es auch gemeinsame Schiedsrichter. 

Genau das ist der springende Punkt: das grosse Turnier heisst europäischer Binnenmarkt. Es ist nicht ein Spiel zwischen Regierungen, sondern zwischen Unternehmen. Auf einem Spielfeld, das die EU errichtet hat. Sie stellt daher auch den Schiri. 

In vielen Angelegenheiten lässt die EU die Schweizer Unternehmen aber auch einfach durchdribbeln. Beim Arbeitnehmendenschutz kann die Schweiz zum Beispiel EU-weit einzigartige Sonderrechte erhalten, wenn sie denn wieder das Verhandlungs-Spiel mit der EU aufnimmt.

Dabei ist die Europapolitik nicht nur eine Gefahr für die Karriere von Politiker*innen. Studierende, Forschende und Kulturschaffende sitzen bereits heute in allen Partien mit EU-Ländern auf der Ersatzbank. Die Leistungsfähigkeit von Industriezweigen, wie Bahnbetriebe oder Pharma, leidet auch schon jetzt unter dem mangelnden Einsatz als Spieler*innen. Es geht um nichts Geringeres als unseren Podestplatz in den Ranglisten zu wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und Lebensqualität.

Die Schweizer Forschung auf der Ersatzbank

Weltmeisterin im Verhandeln

Die Schweiz hat sich in zahlreichen hochkarätigen internationalen Matches ihre Qualität als routinierte Verhandlerin, die einen Vorsprung über die Zeit retten kann, unter Beweis gestellt. Eine Königin des Rasenschachs. Nach den Bilateralen ist sie wieder einmal gefordert, um die Spielregeln mit der EU zu klären. Beide Parteien haben eigene Vereinsregeln zum Spiel dazu erfunden: Die Schweiz spielt gerne mal auch mit den Händen, wenn's gerade passt, und die EU drückt gerne mal ein Auge zu, wenn ihre Verteidiger Tiki-Taka mit Geflüchteten spielen. Aber das Zusammenspiel ist möglich.

Handsspiel

Das Einzige, was dem Bundesrat fehlt, ist sein Mojo. Nichts, was die Fans nicht richten können. Die Fan-Gruppierung „Europa-Allianz“ hat mit der Europa-Initiative einen Aufruf an die Politik ins Leben gerufen. Das Ziel: die Politik soll das Spiel wieder aufnehmen. Die Wahl der Taktik und der Aufstellung sind dabei weiterhin Sache des Bundesrates. Die Initiative will nur, dass unsere Politiker*innen auf dem Feld ihr Bestes geben.

Zum Glück hat die Schweiz noch ein Libero. Nicht permanent mit Manndeckung beschäftigt, verantwortlich dafür, dass es nicht zum Äussersten kommt, und immer mal wieder in der Lage, einen langen Ball nach vorne zu spielen und so Bewegung ins Spiel zu bringen. 

Allez!

Nun braucht es nur noch den tosenden Applaus von hunderttausend Schweizer*innen, die alle das Spiel sehen wollen. Es werden die dröhnende Stadium-Atmosphäre, die Fangesänge, die elektrisierte Stimmung sein, die den Bundesrat zurück aufs Spielfeld ziehen. 

Hilf auch du mit, Stimmung für diese entscheidende Partie zu machen, und feuere unsere Nationalsieben mit einer Spende für die Europa-Initiative an.

Verfasser: Noé Waldmann, Operation Libero

Gestern gewann die Fussball-Nati ihr erstes WM-Spiel. Grund zum Jubeln hat die Schweiz aber nicht: In weitaus wichtigeren Wettbewerben bricht sie Spiele einfach ab oder will nach eigenen Regeln spielen. Unserem Land droht die Ersatzbank. Die WM ist eine gute Gelegenheit, um komplexe Probleme mit einem Fussball-Vergleich zu tackeln.

Eine korrupte Wahl des Austragungsortes, tausende Erschöpfungstote, offene Homophobie, absolut dekadenter Klimawahnsinn und eine Werbeplattform für die totalitäre Regierung dahinter? Daran findet Operation Libero wenig Feiernswertes. Darum soll es hier auch um ein anderes Thema gehen.

Es geht natürlich um die Schweizer Europapolitik. Warum sonst sollte das eigentliche Thema hinter der Einleitung versteckt sein? Niemand einigermassen Normales findet Europapolitik spannend. Dabei ist das Thema zentral, wenn wir unsere Lebensqualität über die kommenden Jahrzehnte erhalten wollen. Nur gut, kann man mit Fussball-Analogien auch beim trockensten Thema etwas Dynamik ins Spiel bringen. 

Im Zusammenhang mit der Schweizer Europapolitik schwadronieren Europapolitik-Nerds immer wieder über das „institutionelle“ oder „strukturelle“ Problem – und fast niemand versteht, was damit genau gemeint ist. Pelé sei Dank, dass sich die Mauer des Hochschul-Jargons mit einem Fussball-Vergleich einfach umspielen lässt.

Pele

Unentschieden oder Spielabbruch!

Wie steht es also im Spiel Schweiz - Europäische Union? Im Mai 2021 hat der Bundesrat den Ball einfach in die Hand genommen und ist vom Spielfeld gelaufen. Auf dem Weg in die Kabine hat er den europäischen Spielmacher niedergegrätscht. Seither wartet die EU am Spielfeld, während der Bundesrat immer wieder mit dem Ball aus den Katakomben steigt, und so tut, als würde jemand in der Kabine nicht wollen, dass er weiterspielt. Soweit eine spannende Partie. 

Aber warum hat der Bundesrat das Spiel abgebrochen? Die EU will von der Schweiz ein Zugeständnis, das der Bundesrat nicht annehmen kann, ohne dass er Buhrufe von Schweizer Fans riskiert, oder sogar nächste Saison auf die politische Ersatzbank relegiert wird.

Willst du mehr wissen? Zwei wichtige Fragen, zwei wichtige Antworten:

Die EU will von der Schweiz im Grunde drei Dinge wissen: Nach welchen Spielregeln spielen wir? Wer ist Schiedsrichter? Was passiert, wenn es ein Foul gibt? Jedes Spiel braucht seine Regeln, auch das internationale Zusammenspiel.

Der Bundesrat weigert sich aber, auf dem Spielfeld aufzulaufen. Es soll schliesslich nicht der geringste Eindruck entstehen können, dass der Bundesrat sich fremden Richter*innen unterordnet – eine Parole, die seit 30 Jahren den Diskurs in der Schweiz prägt.

Nicht im Sinne einer fremden Autorität, sondern als gemeinsamen Schiedsrichter. Wenn die Schweiz ihre Firmen mit den EU-Unternehmen auf einem gemeinsamen Feld spielen lassen will, dann braucht es auch gemeinsame Schiedsrichter. 

Genau das ist der springende Punkt: das grosse Turnier heisst europäischer Binnenmarkt. Es ist nicht ein Spiel zwischen Regierungen, sondern zwischen Unternehmen. Auf einem Spielfeld, das die EU errichtet hat. Sie stellt daher auch den Schiri. 

In vielen Angelegenheiten lässt die EU die Schweizer Unternehmen aber auch einfach durchdribbeln. Beim Arbeitnehmendenschutz kann die Schweiz zum Beispiel EU-weit einzigartige Sonderrechte erhalten, wenn sie denn wieder das Verhandlungs-Spiel mit der EU aufnimmt.

Dabei ist die Europapolitik nicht nur eine Gefahr für die Karriere von Politiker*innen. Studierende, Forschende und Kulturschaffende sitzen bereits heute in allen Partien mit EU-Ländern auf der Ersatzbank. Die Leistungsfähigkeit von Industriezweigen, wie Bahnbetriebe oder Pharma, leidet auch schon jetzt unter dem mangelnden Einsatz als Spieler*innen. Es geht um nichts Geringeres als unseren Podestplatz in den Ranglisten zu wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und Lebensqualität.

Die Schweizer Forschung auf der Ersatzbank

Weltmeisterin im Verhandeln

Die Schweiz hat sich in zahlreichen hochkarätigen internationalen Matches ihre Qualität als routinierte Verhandlerin, die einen Vorsprung über die Zeit retten kann, unter Beweis gestellt. Eine Königin des Rasenschachs. Nach den Bilateralen ist sie wieder einmal gefordert, um die Spielregeln mit der EU zu klären. Beide Parteien haben eigene Vereinsregeln zum Spiel dazu erfunden: Die Schweiz spielt gerne mal auch mit den Händen, wenn's gerade passt, und die EU drückt gerne mal ein Auge zu, wenn ihre Verteidiger Tiki-Taka mit Geflüchteten spielen. Aber das Zusammenspiel ist möglich.

Handsspiel

Das Einzige, was dem Bundesrat fehlt, ist sein Mojo. Nichts, was die Fans nicht richten können. Die Fan-Gruppierung „Europa-Allianz“ hat mit der Europa-Initiative einen Aufruf an die Politik ins Leben gerufen. Das Ziel: die Politik soll das Spiel wieder aufnehmen. Die Wahl der Taktik und der Aufstellung sind dabei weiterhin Sache des Bundesrates. Die Initiative will nur, dass unsere Politiker*innen auf dem Feld ihr Bestes geben.

Zum Glück hat die Schweiz noch ein Libero. Nicht permanent mit Manndeckung beschäftigt, verantwortlich dafür, dass es nicht zum Äussersten kommt, und immer mal wieder in der Lage, einen langen Ball nach vorne zu spielen und so Bewegung ins Spiel zu bringen. 

Allez!

Nun braucht es nur noch den tosenden Applaus von hunderttausend Schweizer*innen, die alle das Spiel sehen wollen. Es werden die dröhnende Stadium-Atmosphäre, die Fangesänge, die elektrisierte Stimmung sein, die den Bundesrat zurück aufs Spielfeld ziehen. 

Hilf auch du mit, Stimmung für diese entscheidende Partie zu machen, und feuere unsere Nationalsieben mit einer Spende für die Europa-Initiative an.

Verfasser: Noé Waldmann, Operation Libero

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