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Warum die Vollassoziierung an Erasmus+ so wichtig ist

Der Weg zurück zum Chancenland

Schöne Chance: Die Schweiz ist nicht Teil vom Studierendenprogramm Erasmus+. Die aktuelle Lösung kostet die Schweiz nicht nur Millionen, sie hindert auch unsere Studierenden daran, ihre akademischen Möglichkeiten voll auszuschöpfen.

Der Blog von Carla Burkhard vom Verband der Schweizer Studierendenschaften. 

Eine grafische Übersicht von Erasmus+ Fakten.

Seit 2014 sind Schweizer Studierende nicht mehr Teil von Erasmus+. Die Politik macht kaum Anstalten dies zu ändern und die Verhandlungen in Brüssel scheinen blockiert. Der Verband der Schweizer Studierendenschaften VSS engagiert sich deshalb für die Europa-Intiative, damit die nächste Generation an jungen Menschen von der europäischen Bildungs- und Forschungszusammenarbeit profitieren kann. Denn die Assoziierung würde diese Assoziierung allen Seiten einen Mehrwert bieten. 

Rund 26 % aller Schweizer Hochschulstudierenden machen während ihrer Studienzeit einmal einen Auslandsaufenthalt. Davon sind rund 10 % auf die Programme von Erasmus oder SEMP (die Schweizer Übergangslösung) angewiesen. SEMP wurde 2014 ins Leben gerufen, nachdem mit der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative die Schweiz ihren Status als assoziiertes Mitglied bei Erasmus+ und Horizon 2020 verloren hatte. Mit der Schweizer Übergangslösung gehen jedoch im Vergleich zu Erasmus einige wichtige Aspekte verloren.

… der Austausch von Studierenden ohne grössere Hindernisse wieder ermöglicht.

So wie der Studierendenaustausch momentan organisiert ist, fehlen den Schweizer Teilnehmenden gewisse Möglichkeiten. Einige europäische Universitäten akzeptieren beispielsweise nur Studierende für einen Aufenthalt, die aus vollassoziierten Ländern kommen. Aber auch danach, wenn die Bewerbung um einen Austauschplatz geglückt ist, gibt es Aktivitäten oder Sprachkurse, welche nur von Erasmus-Angehörigen besucht werden dürfen oder sonst selbst finanziert werden müssen. Der Gap zwischen dem Schweizer Ersatzprogramm und Erasmus+ wird zudem mit jedem Monat grösser, da die Schweiz auch von den Weiterentwicklungen ausgeschlossen bleibt und beispielsweise nicht an Programmen wie Erasmus without Paper, European Student Card oder an der allgemeinen Digitalisierung des Programmes teilnehmen kann. Durch die politischen Entscheide der Schweiz bleibt es den Schweizer Studierenden verwehrt, sich in stabilen internationalen Verhältnissen aus- und weiterzubilden.

Ein Meme über die Vollassoziierung, bei dem ein Bus, der die Blockade bei der Teilnahme bei EU-Programmen repräsentiert, von einem Zug weggerammt wird, der für die Europa-Initiative steht.

… auch das Ausland wieder von der engen Zusammenarbeit mit dem Studien- und Forschungsstandort Schweiz profitieren können.

Die Schweizer Politik versucht im Moment zumindest, am Forschungsprogramm Horizon dranzubleiben. Denn der Brain-Drain trifft die Schweizer Hochschulen stark. Schweizer Forschende können sich nicht um Forschungsstipendien bewerben, die von der EU finanziert werden. Zudem können nur zwei Drittel der Projekte des Programmes können trotz des Status als «nur» assoziiertes Drittland von Schweizer Teilnehmenden belegt werden. Die Finanzierung dafür übernimmt jedoch das SBFI. Erinnern wir uns daran, dass die Studierenden von heute die Forschenden von morgen sind. Es ist wichtig, dass auch Studierende bereits erste internationale (Arbeits-/ Projekt-)Erfahrungen machen und Netzwerke aufbauen können, die ihnen in geraumer Zeit bestimmt von Nutzen sein werden. Durch ein Progamm wie Erasmus+ können genau diese Möglichkeiten für die Studierenden gesichert werden.

… der interdisziplinäre Austausch und die internationale Vernetzung wird gefördert.

Die Herauszögerung von politischen Verhandlungen und das Wegbleiben der Schweiz von Erasmus+ bringt die Schweizer Studierenden immer weiter weg von ihren Möglichkeiten. Um genau diese Hindernisse zu überwinden und eine bestmögliche Situation für Studierende und später Forschende zu ermöglichen, ist es wichtig, dass sich die Schweiz um gute, stabile Beziehungen zur EU bemüht. Mit der Metapher der Eiszeit und dem Elefantenkopf (Elefant im Raum) als Zeichen für die Europa-Initiative wird deutlich, was vom Schweizer Parlament erwartet wird: das Ansprechen und Anpacken der Europafrage, zu der auch die Schweizer Studierendenschaft gehört. Die Studierenden wollen nicht mehr als Druckmittel der Politik dienen, sondern ihre Zukunft in einem stabilen Umfeld ausschöpfen.
Dennoch: Die Schweiz als Forschungsstandort wird vom In- und Ausland geschätzt und trägt zu einem wettbewerbsfähigen Forschungsraum bei. Dies sind schöne Aussichten, die der Forschung geboten werden.

carla burkhard blog vss

Verfasserin: Carla Burkhard, VSS

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